Zusammenfassung
Symptomatische Rhythmusstörungen treten während einer Schwangerschaft selten auf und
sind überwiegend gutartig. Sie stellen dennoch eine besondere klinische Herausforderung
dar, wobei sich diagnostische und therapeutische Möglichkeiten in Zusammenhang mit
gleichzeitig älterem Durchschnittsalter bei Schwangerschaften in den vergangenen Jahren
deutlich verbessert haben. In der Regel ist eine Schwangerschaft trotz Auftreten von
Rhythmusstörungen sicher und ohne Folgen für das Kind. Vorbekannte oder vorhandene
Herzerkrankungen können das Auftreten von Rhythmusstörungen begünstigen. Es sollte
immer eine weiterführende kardiologische Diagnostik (u. a. EKG und Echokardiografie)
erfolgen. Die Indikation zur Therapie sollte in enger Absprache zwischen Geburtsmediziner
und Kardiologen/Rhythmologen erfolgen und dabei Symptomatik, Hämodynamik und Prognose
berücksichtigen. Bei fehlenden größeren Studien zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen
von Antiarrhythmika sollten diese nur sehr
zurückhaltend, unter strenger Indikation und am ehesten unter Umgehung des 1. Trimenons
verabreicht werden. Insbesondere bei komplexen und prognostisch relevanten Rhythmusstörungen
sollten immer Kardiologen mit besonderer rhythmologischer Erfahrung hinzugezogen werden.
Abstract
Symptomatic arrhythmias rarely occur during pregnancy and are predominantly benign.
They may represent a clinical challenge, although diagnostic and therapeutic options
in connection with simultaneously older average age in pregnancies have improved significantly
in recent years. Previous or existing heart diseases increase the occurrence of arrrhythmias.
In general, in most cases pregnancy is safe and without consequences for the child.
Further cardiological diagnostics (including ECG and echocardiography) should always
be performed. The indication for therapy should be determined in close cooperation
between the obstetrician and cardiologist considering symptoms, haemodynamics and
prognosis. In the absence of larger studies on the efficacy and side effects of antiarrhythmic
drugs, these should be administered only very cautiously, under strict indication
and whenever possible by avoiding the first trimester. Cardiologists with special
rhythmological experience should
always be consulted, especially in the case of complex and relevant rhythm disturbances.
Schlüsselwörter
Herzrhythmusstörungen - Schwangerschaft - Antiarrhythmika - ventrikuläre Tachykardien
- supraventrikuläre Rhythmusstörungen
Key words
antiarrhythmic drugs - ventricular tachycardia - supraventricular tachyarrhythmias
- arrhythmias - pregnancy